Rezension zum Buch "Allahs mutige Kritiker" von Ralph Ghadban, Herder, 2021

Dieses Buch ist eine kompakte Orientierungshilfe zum Islam, zu seiner Entstehung aus jüdisch-christlichen Wurzeln, seiner politischen und religiösen Entwicklung hin zu wesentlicher Selbstkritik-Unfähigkeit sowie zu den hochinteressanten Neuansätzen aktueller innerer Kritik im Gefolge der 'Fehlzündung' des Arabischen Frühlings.

Kritik ergibt sich automatisch angesichts der menschlichen Fehler, die zwangsläufig in den Anfängen und Grundschriften einer Weltreligion auftreten. Christliche und jüdische Tradition liefern in ihrer theologischen Literatur den Beweis, dass der Kritik auf Dauer nicht ausgewichen werden kann. Welcher Art die Kritik am Islam ist, welche (mageren) Ergebnisse sie im Lauf der 14 Jahrhunderte gehabt hat und wie es dazu kam, stellt Ralph Ghadban in seinem Buch dar.

Es entsteht ein kohärentes Bild sich entfaltender und unterdrückter geistiger Kräfte und bietet zumindest diesem Leser Orientierung angesichts der Flut der heutzutage im Internet zugänglichen Islamkritik. Besonders die moderne Situation nach dem Arabischen Frühling wird dargestellt durch übersetzte Zitate aus Video-Quellen, die mir schon durch sprachliche Barrieren nicht zugänglich sind.

Die im Buch abgedruckten 60 Adressen habe ich als 'Bonus' abgetippt und hier unten eingefügt, um sie einfacher erreichbar zu machen. Sie sind aber nur interessant, wenn Sie die Sprachen können, die dort gesprochen werden (ich kann sie nicht). Unser Dank gebührt Dr. Ralph Ghadban für die Übersetzung dieser Quellen ins Deutsche. Er ist offenbar selbst ein mutiger Kritiker.

Es bleibt zu hoffen, dass die lähmende ideologische Islamkritik-Phobie in Deutschland überwunden werden kann. Sie beruht offensichtlich auf falschen Vorstellungen vom Islam und enttäuscht die Hoffnungen vieler Menschen, die den Islam gerne hinter sich ließen. Ralph Ghadbans Buch kann hier wirklich weiterhelfen.


Videographie Seite 312-314:

(* = war für mich nicht erreichbar)


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